Die Sägeindustrie Österreichs
1.000 Betriebe mit 6.000 Beschäftigten
Ein Großteil dieser Betriebe ist auch heute noch in Familienhand
Umsatz: 2,4 Milliarden Euro (Stand 2019)
Achtgrößter Schnittholzproduzent weltweit
Exportquote der Sägeindustrie: rd. 60 %
»In der Sägeindustrie arbeiten wir mit Österreichs Rohstoff Nummer 1 – Holz. Um international wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben, benötigen unsere Betriebe eine kontinuierliche und planbare Holzversorgung über das gesamte Jahr. So sichern wir Jobs und Wertschöpfung in Österreich.«
DI Markus Schmölzer
Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie
Factbook
Sägeindustrie
Österreich
Fakt 1
Die österreichische Sägeindustrie ...
Ist ein wesentlicher Schlüsselbaustein in der österreichischen Versorgungssicherung
Aus einem Baumstamm werden rund 40% wertvolle Sägenebenprodukte gewonnen. Unter anderem werden diese in der Papier- und Zellstoffindustrie eingesetzt – für medizinische Hilfsprodukte und Hygieneartikel, wie beispielsweise WC-Papier, Schutzmasken, Windeln aber auch für die Herstellung von Kleidung. Darüber hinaus werden Heizkraftwerke mit Sägenebenprodukten beliefert und sichern damit die Energie- und Wärmeerzeugung in vielen Regionen Österreichs oder sorgen als Pellets für ein warmes Zuhause.
60 % des Baumstammes werden zu Schnittholzprodukten, darunter Verpackungsmaterial, wie Paletten und Steigen für Lebensmittel, sowie Kartons in allen Größen und Formen für Produkte des täglichen Gebrauchs. In erster Linie sorgt Holz als klimafreundlicher Baustoff für ein Dach über dem Kopf.
Mehr dazu unter: Fakt 7.
Fakt 2
Die österreichische Sägeindustrie ...
Erzählt eine weltweite Erfolgsgeschichte
Die österreichische Sägeindustrie gehört zu den führenden Holzindustrien der Welt. Rund 60% der in Österreich produzierten Sägeprodukte werden exportiert. Österreich ist damit sechstgrößter Schnittholzexporteur und sechstgrößter Schnittholzproduzent weltweit. Besonders beliebt ist österreichisches Schnittholz/Holzprodukte in den Ländern der EU, speziell in Italien und Deutschland, aber auch in Übersee, wie beispielsweise in den USA und in Japan.
Fakt 3
Die österreichische Sägeindustrie ...
Benötigt Importe für ihre Rohstoffversorgung und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit
Mit einem jährlichen Importanteil von rund 50% (Quelle: FHP-Holzbilanz 2020) sichert die Holzindustrie seit vielen Jahren ihre kontinuierliche Rohstoffversorgung und Wettbewerbsfähigkeit. Das ermöglicht ihre Innovations- und Investitionskraft, bewahrt ihre Standorte und damit verbunden zahlreiche Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen. All das macht sie zu einem nachhaltigen Abnehmer für die österreichischen Wald- und Forstbesitzer.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche und nachhaltige industrielle Produktion:
- Die hohe Produktionsleistung der österreichischen Holzindustrie ist nur durch eine kontinuierliche Rohstoffversorgung über das ganze Jahr hinweg möglich.
- Der Bedarf an Rundholz ist österreichweit größer als das Inlandsangebot. Daraus entstehen inländische Fehlmengen von rund 50% des jährlichen Bedarfs. Zudem gibt es saisonal bedingte Schwankungen in der Qualität und bei der Verfügbarkeit von Holz. Diese Schwankungen und Fehlmengen müssen durch Lieferungen aus benachbarten Regionen ausgeglichen werden.
- Der übliche Einzugsradius von Holzlieferungen für Sägewerke beträgt 150 km. Oft sind aufgrund der geografischen Nähe Lieferungen aus den benachbarten Ländern somit ökologisch und ökonomisch nachhaltiger, als Lieferungen innerhalb Österreichs.
Unsere erfolgreiche Sägeindustrie bezieht Holzlieferungen aus ihren natürlichen Einzugsgebieten, darunter auch benachbarte Regionen.
Fakt 4
Die österreichische Sägeindustrie ...
Ist ein wichtiger Partner in der Bewältigung von klimabedingtem Schadholz
Die Folgen des Klimawandels bringen jährlich immer mehr Schäden in den Wald – Schneebruch, Windwürfe und allem voran der Borkenkäfer. Die österreichische Sägeindustrie unterstützt die österreichischen Forstbetriebe seit Jahren dabei, das klimageschädigte Holz aus dem Wald zu bringen.
- Österreichweit fielen im Jahr 2020 rund 8,9 Mio. Festmeter (fm) (Quelle: HEM 2020) an klimageschädigtem Schadholz an.
- In starken Schadholzgebieten wie in Teilen Niederösterreichs waren es 2020 2,2 Mio. fm, in den betroffenen Regionen Oberösterreichs 1,8 Mio. fm.
- Die österreichische Sägeindustrie hat in den vergangenen Jahren viele hunderttausende Festmeter mehr an Schadholzmengen aus dem heimischen Forst abgenommen.
Herausforderungen
- Der Transport von Rundholz ist innerhalb des Landes oft zu teuer, um die erheblichen Mengen an Schadholz in ganz Österreich optimal zu verteilen.
- Es fehlen ausreichende Zwischenlager, damit die österreichische Sägeindustrie über einen längeren Zeitraum hinweg die Mehrmengen an Holz abarbeiten kann.
Fakt 5
Die österreichische Sägeindustrie ...
Ist ein wichtiger Partner der heimischen Forstbetriebe
Die österreichische Sägeindustrie verarbeitet mit rund 8,5 Mio. Festmeter (fm) (Quelle: HEM 2020, FHP-Holzbilanz 2020) mehr als die Hälfte des in Österreich geernteten Rundholzes. Damit sichert sie die heimischen Forstbetriebe und die Bewirtschaftung des Waldes. Denn nur ein bewirtschafteter Wald ist ein gesunder Wald. Die übrigen Holzmengen werden als Industrieholz der Papier- und Plattenindustrie geliefert oder für energetische Zwecke eingesetzt.
Fakt 6
Die österreichische Sägeindustrie ...
Unterstützt Maßnahmen für die Zukunft des Waldes
Die österreichische Sägeindustrie arbeitet in gemeinsamen Forschungsprojekten aktiv am Wald der Zukunft mit. Oberstes Ziel dabei ist die Erhaltung des Waldes in Österreich. Neben dem Waldumbau ist die Bewältigung des Schadholzes ein zentraler Punkt, der nur in enger Zusammenarbeit der Wertschöpfungskette Holz und mit einer starken Unterstützung der Politik gelingen kann. Die Politik ist in den kommenden Jahren gefordert, die Wertschöpfungskette Holz maßgeblich in der Bewältigung des Schadholzes zu unterstützen und mehr Wirtschafts- und Klimaleistung durch Holz zu fördern. Dazu braucht es:
Ausbau der Lagerplätze für die Zwischenlagerung von Schadholz: damit kann die österreichische Sägeindustrie das Schadholz über einen längeren Zeitraum hinweg – bis in die Wintermonate – verarbeiten.
Schaffung nötiger Rahmenbedingungen bei Transport & Logistik: um inländische Holztransporte zu stärken und das Schadholz aus den betroffenen Bundesländern österreichweit, ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu transportieren und zu verteilen.
Investitionen in Forschung & Entwicklung: zur Umsetzung des Waldumbaus, Forschungszusammenarbeit zur Borkenkäferbekämpfung in Mitteleuropa und für Holzinnovationen.
Umsetzung eines Konjunkturprogramms Holz: Forcierung des Holzbaus im öffentlichen Raum.
Fakt 7
Die österreichische Sägeindustrie ...
Arbeitet mit dem Rohstoff Nr. 1 - Holz
Holz ist im Waldland Österreich der wichtigste Rohstoff und liefert wertvolles Rundholz für die Sägeindustrie. Dort wird der 100% natürlich nachwachsende Rohstoff zu Brettern und Holzbauteilen in verschiedenen Maßen verarbeitet. Die Holzprodukte werden in der holzverarbeitenden Industrie zu Fenstern, Türen, Parkett und Möbeln verarbeitet. Tischler fertigen maßgeschneiderte Werkstücke und der moderne Holzbau auf der ganzen Welt schafft architektonische Meisterwerke wie Häuser und Hochhäuser aus Holz. Gemeinsam haben alle Holzprodukte eines: Sie sind gut für das Klima und sichern das Einkommen von über 300.000 Menschen in Österreich und den Erholungsraum Wald für alle Österreicherinnen.
Bewirtschaftete Wälder sind den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen, da sie durch aktiven Waldumbau am schnellsten klimafit werden können und so weiterhin die vielfältigen Waldfunktionen erfüllen.“, und zwar direkt nach „die Erhaltung des Waldes in Österreich“.
https://www.proholz.at/wald-holz-klima/holz-waechst-und-waechst
Statistische Quellen
Produktionszahlen: Statistik Austria, WKO Produktionsstatistik
Außenhandelskennzahlen: Statistik Austria
Holzeinschlag: Holzeinschlagsmeldung des Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus